Dieses
Werk ist im Frühjahr 2010 entstanden und dem Andenken an
meinen Vater gewidmet.
Der
Text, den ich verwendet habe, gehört zu einem Gebet aus der
Parastasis, dem Gottesdienst für die Verstorbenen in der
orthodoxen Kirche.
Hier
das vollständige Gebet – das entnommene Textfragment
erscheint fett gedruckt:
„Gott
der Geister und allen Fleisches, der Du den Tod zertreten, den
Teufel besiegt und der Welt das Leben geschenkt hast, gewähre,
Herr, Deinem Knecht die Ruhe der Seele am
Orte des Lichtes, am Orte des Ergrünens, am Orte des Erquickung,
wo entflieht aller Schmerz, alle Trübsal und alle Klage“.
(Mysterium
der Anbetung – Göttliche Liturgie und Stundengebet
der Orthodoxen Kirche
- © by Sergius Heitz, Düsseldorf 1986, S.460)
Dazu
werden im ersten Teil des Werkes Phoneme aus dem Anfang des Psalms
23 in hebräischer Sprache verwendet. Beabsichtigt ist dadurch
das Erreichen einer bestimmten Sprach-/ Klangfärbung.
Mizmor
le-David. Adonai Ro’i, lo echsar
Bin’ot
deshe yarbitzeini, ‘al-mei menuchot yenahaleini
Nafshi
yeshoveiv, yancheini ve-ma’gelei-tzedek le-ma’an shemo.
(http://www.hebrew4christians.com)
Anders
als üblich, steht in diesem Stück das Klavier, und nicht
die Stimme, im Vordergrund. Die Stimme, „angeklemmt“
an einem „cis“, taucht im Schatten der Klavierakkorde
auf. Dieser Ton, „cis“ spielt eine wesentliche Rolle
für die Gestaltung des Ganzen: am Anfang in die Akkordfolge
des Klaviers integriert, (welche Akkorde auf Basis verschiedener
multiphonicsartiger Gebilde gebaut sind, später als Flageolett
eines tiefen „A“ und, im letzten Teil des Werkes,
durch eine enharmonische Umdeutung als „des“, der
kleinen Septim des Grundtons „Es“. Die Bedeutung dieser
akustischen Verwandlung und Klärung ist die einer spirituellen
Aufhellung.
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